Pflanzliche Empfängnisverhütung

Dandelion“ von Adrien Leguay – CC BY-NC-ND 2.0

Verschiedene Naturvölker vor allem aus Süd- und Mittelamerika sowie Afrika und Asien nutz(t)en pflanzliche Möglichkeiten und hüten ihr Geheimnis. Manche dieser Pflanzen sollen Monate bis Jahre unfruchtbar machen, wodurch in diesen Gesellschaften eine sehr natürliche Sexualität ohne Angst und Zwänge gedeihen konnte. Aus Indien und China sind einige Forschungen über pflanzliche Alternativen bekannt. Manche dieser Pflanzen sollen einen nahezu vollständigen Schutz davor bieten unbeabsichtigt schwanger zu werden und kommen dabei ohne Nebenwirkungen aus.

Pflanzliche Verhütungsmittel wurden intensiv in den 1970ern erforscht. James DeMeo berichtet von einer Vielzahl solcher Pflanzen.1)Empfängnisverhütung bei Naturvölkern von James DeMeo Mehrere Hundert wurden im allgemeinen gefunden, wovon viele als partiell und einige als weitgehend wirksam erwiesen haben.2)210 allein bei den Indianern Nordamerikas, nach klinischer Überprüfung waren 60 partiell und 8 weitgehendwirksam. Die Quelle ist Die Vernichtung der weisen Frauen von Heinsohn & Steiger, Kapitel II in Bezug auf K. Karg, Plants Used as Contraceptives by the North American Indians, Cambridge/Mass. 1979

Zum Beispiel wies Point3)Price, J.R.: „Antifertility Agents of Plant Origin“, in Symposium on Agents Affecting Fertility, Austin & Perry, eds., Little, Brown & Co, 1965, pp. 3-17. auf die empfängnisverhütenden, den Ausstoß bestimmter Hormone hemmenden Substanzen hin, die in einer großen Anzahl von Pflanzen enthalten sind. Malhi und Trivedi4)Mahli, B.S. & Trivedi, V.P.: „Vegetable Antifertility Drugs of India“, Quart. J. Crude Drug Res., 1972, 12:1922. berichten über mehr als 60 verschiedene Pflanzen, die in Indien zur Beeinflussung von Fruchtbarkeit benutzt werden. Brondegaard5)Brondegaard, V.J.: „Contraceptive Plant Drugs,“ Planta Medica, 1973, 23(2):167-172. stellte eine Liste von mehr als 60 Pflanzen auf, die für Empfängnisverhütung und ähnliche Zwecke von Völkern in der ganzen Welt benutzt werden. Eine ähnliche Liste wurde von deLaszlo und Henshaw6)deLaszlo, H. & Henshaw, P.S.: „Plant Materials Used by Primitive Peoples to Affect Fertility“, Science, 1954, 119:626-631. aufgestellt. Farnsworth und andere7)Farnsworth, N.R., et al.: „Potential Value of Plants as Sources of New Anti-fertility Agcnts“, J. Pharm. Sci., 1975, 64(4):535-598, 64(5):717-754.diskutierten das Thema jüngst von einem biochemischen Standpunkt aus, als sie mehr als 1600 Hinweise aus Labortests und Feld-studien über empfängnisver hütende Pflanzen sammelten. Das Papier von Fransworth faßte die Literatur über die Fruchtbarkeit beeinflussende pflanzliche Substanzen zusammen. Er berichtet hier über das Vorhandensein von mindestens 225 verschiedenen empfängnisverhütenden Pflanzen und 551 abtreibenden Pflanzen.8)Empfängnisverhütung bei Naturvölkern von James DeMeo S.14

Einige der Pflanzen können dauerhaft eingenommen werden, andere sind nur für den Bedarf, z.B. bei Geschlechtsverkehr während der fruchtbaren Tage. Damit können sie auch als Ergänzung zur natürlichen Familienplanung (NFP)9)bestimmung des Zyklus z.B. mit Zervikalschleimuntersuchung, Temperaturmessung, Kalender dienen. Es wird sogar empfohlen den Zyklus zu bestimmen um ggf. reagieren zu können oder je nach Pflanze diese richtig anzuwenden.

Fast alle pflanzen die ich fand, wirken insofern, dass sie eine Einnistung des Eies verhindern, sofern eine Befruchtung zustande kam.10)Was durch geringere Fruchtbarkeit, gar nicht so häufig geschieht, wie man annehmen würde. Von 100 Frauen werden bei ungeschütztem Verkehr innerhalb eines Jahres ungefähr 85 (ab dem 20. Lebensjahr) oder 50 (ab 35 Jahren) Schwanger. (Quelle) Pflanzen die die Einnistung des befruchteten Eies verhindern, verändern die Gebärmutterschleimhaut11)Endometriumso, dass ein Embryo darin nicht mehr heranwachsen kann. Ein Erfolg zeigt sich durch eine normale Blutung zur normalen Zeit.12)Naturheilkunde für schwangere Frauen und Säuglinge von Susun S. Weed, 2. Auflage 1992, Geburtenkontrolle mit Pflanzen S. 23

Ließ dazu im Kapitel über die rechtlichen und ethisch, philosophischen Gesichtspunkte.

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Zuverlässig & kaum Nebenwirkungen

Wenn das Wissen zur Anwendung detailliert bekannt ist, sind Pflanzen sehr zuverlässige Verhütungsmittel. Millionen Frauen haben auf diese Zuverlässigkeit seit Jahrhunderten vertraut, deshalb sind sie überliefert.

Die meisten verhütenden Pflanzen sind (auch langfristig) bei genau bekannter Dosierung nebenwirkungsfrei. Da keine isolierten Wirkstoffe sondern die ganze Pflanze benutzt wird, reduziert das in vielen Fällen unerwünschte Nebenwirkungen.13)Mit Pflanzen verhüten: Über die Wiederentdeckung einer alten Tradition der selbstbestimmten Geburtenregelung von Birgit Seyr 2. überarbeitete Auflage 2012, Kapitel Wiederentdeckungen

Susun Weed empfiehlt keine der Pflanzen dauerhaft anzuwenden, da Langzeitwirkungen nicht erforscht sind (allerdings war in den 80ern noch weniger bekannt als heute). Grundsätzlich gelten die Pflanzen als unbedenklich, doch ihre feinstoffliche Natur sollte respektiert werden.

Literatur

sowie geschichtlich die:

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Quellen   [ + ]

1. Empfängnisverhütung bei Naturvölkern von James DeMeo
2. 210 allein bei den Indianern Nordamerikas, nach klinischer Überprüfung waren 60 partiell und 8 weitgehendwirksam. Die Quelle ist Die Vernichtung der weisen Frauen von Heinsohn & Steiger, Kapitel II in Bezug auf K. Karg, Plants Used as Contraceptives by the North American Indians, Cambridge/Mass. 1979
3. Price, J.R.: „Antifertility Agents of Plant Origin“, in Symposium on Agents Affecting Fertility, Austin & Perry, eds., Little, Brown & Co, 1965, pp. 3-17.
4. Mahli, B.S. & Trivedi, V.P.: „Vegetable Antifertility Drugs of India“, Quart. J. Crude Drug Res., 1972, 12:1922.
5. Brondegaard, V.J.: „Contraceptive Plant Drugs,“ Planta Medica, 1973, 23(2):167-172.
6. deLaszlo, H. & Henshaw, P.S.: „Plant Materials Used by Primitive Peoples to Affect Fertility“, Science, 1954, 119:626-631.
7. Farnsworth, N.R., et al.: „Potential Value of Plants as Sources of New Anti-fertility Agcnts“, J. Pharm. Sci., 1975, 64(4):535-598, 64(5):717-754.
8. Empfängnisverhütung bei Naturvölkern von James DeMeo S.14
9. bestimmung des Zyklus z.B. mit Zervikalschleimuntersuchung, Temperaturmessung, Kalender
10. Was durch geringere Fruchtbarkeit, gar nicht so häufig geschieht, wie man annehmen würde. Von 100 Frauen werden bei ungeschütztem Verkehr innerhalb eines Jahres ungefähr 85 (ab dem 20. Lebensjahr) oder 50 (ab 35 Jahren) Schwanger. (Quelle)
11. Endometrium
12. Naturheilkunde für schwangere Frauen und Säuglinge von Susun S. Weed, 2. Auflage 1992, Geburtenkontrolle mit Pflanzen S. 23
13. Mit Pflanzen verhüten: Über die Wiederentdeckung einer alten Tradition der selbstbestimmten Geburtenregelung von Birgit Seyr 2. überarbeitete Auflage 2012, Kapitel Wiederentdeckungen