Wie die Welt aussehen könnte…

Freude

Victorious“ von Marina del Castell – CC BY 2.0

Erst durch den Austausch im Internet und immer mehr Frauen, die sich auf die Suche machen, können die pflanzlichen und andere alternativen Verhütungsformen eine Neubelebung erfahren. Solch eine Veränderung muss und wird von unten kommen, durch das aktive Tun und den Austausch miteinander.
Bedenkt man die Sexualität, als stärkste Urkraft eines Menschen und ihrem enormen Einfluss auf das ganze Leben, haben wir viel zu gewinnen. Nicht zuletzt kommt es auch unseren Kindern zugute, die alsdann nur noch Wunschkinder sein könnten und allesamt liebevoll und in Wertschätzung aufgezogen werden könnten.

Aber nicht nur um planbares Kinderglück soll es  gehen, sondern noch mehr um eine tatsächlich befreite Genuß-Sexualität voller Wonnen und Freuden. Liebe und Sexualität von der Jugend bis zum reifen Alter als Bereicherung, zur Lebensfreude und gesundheitlichem Strahlen.1)Wie Dieter Duhm in seinem Buch Der unerlöste Eros auf angenehme Weise beschreibt Solche Kultur gab es und kann es wieder geben, dazu müssen wir nur zu uns selbst finden, denn unsere Ahnen lebten sie. Und allein das frühere bestehen einer solchen Genußkultur, beweißt ein reichhaltige zuverlässige Verhütungspraxis, an das wir anknüpfen können.


Eine Orientierung an dem was war:
Über die freie Kultur unserer Vorfahren

Gehen wir zurück, in die Kultur vor dem Christentum, zu der Kultur und alten Ordnung der Germanen, Kelten, Slawen und Goten. Damals wurde in unseren Breiten offenbar eine genussvolle Sexualität mit natürlicher Geburtenkontrolle gelebt,2)von 400-1600 u.Z. sind Empfänginsverhütungsmittel und ihre Anwendung in bemerkenswertem Ausmaß bekannt und nachgewiesen welche auch den Zweck der spirituellen Entwicklung erfüllte. Die weibliche Sexualität wurde gepflegt und die Frau hatte eine hohe Stellung, Unabhängigkeit (selbstständige Berufe) und Achtung in der Gesellschaft, insbesondere als Trägerin neuen Lebens und Quell von Schönheit & Genuss. Die Frauen waren eher lasziv,3)sinnlich Aufreizend, sexuell Anziehend der Geschlechtsverkehr war dem Weibe ein ausgesprochenes vergnügen das sie aktiv suchte. Das sich eine Frau einem attraktiven Mann beim ersten Treffen hingab, wurde als der weiblichen Natur entsprechend angesehen und war nicht ungewöhnlich. Man feierte gemeinsam ausgelassene Feste an welchen man sich nicht nur zu zweit vergnügte. Bei diesen Festen ging es um Freude, Götterverehrung, Gesundheit und Kultur.4)Die Vernichtung der weisen Frauen – Hexenverfolgung, Menschenproduktion, Kinderwelten, Bevölkerungswissenschaft von G. Heinsohn und O. Steiger 2. Auflage 1985, Teil 1, Kapitel III, S.57 ff.
Die Autoren beziehen sich dabei auf folgende Quellen:
– Vgl. etwa M. Nordberg, Den dynamiska medeltiden (Das dynamische Mittelalter) Stockholm 1984, op. cit., S78ff,
– D. Herlihy, Land, Family and Woman in Continental Europa 700-1200 in S.M. Stuard, Woman in Medieval Siciety, Philadelphia 1976,
– P. Ketsch, Frauen im Mittelalter, Bd.1, Düsseldorf 1983 u. Bd.2, Düsseldorf 1984,
– E. Fuchs, Illustrierte Sittengeschichte – Erster Band: Renaissance, München 1909, S 441, 444 u. 452;
– H.C.E. Midelfort, Witch Hunting in Southwestern Germany 1562-1684, Stanford, Cal. 1972, S182f

Auf der anderen Seite war die Ehe und unverbrüchliche Verbindung der Partner sehr wichtig und eine Familie sogar Bedingung für das Stimmrecht in der Sippe. Die Treue ist allgemeines Gebot unserer alten Ordnung, insbesonder zu sich selbst, zum Partner, Familie, Freunden, der Sippe und schlussendlich der gemeinsamen Lebensordnung. Es ist anzunehmen, das die Treue manchmal die Sexualität einschloss, wenn das so beschlossen wurde und stimmig war.
Wir müssen bedenken, dass in den Zeiten von welchen ich hier spreche, Mann und Frau eine Einheit bildeten und sich nicht wie heute (unversöhnlich) gegenüberstanden.5)gewiss nicht zu allen Zeiten, alles wandelt sich, alles fließt und die letzten Jahrtausende waren ein dunkles Zeitalter. Weiter zum Thema Geschlechteridentität Die Familie, Sippe und gemeinsame Ordnung war höchstes Gut und alles wirkte zusammen.6)siehe Artikel Heidentum
Es ist überliefert, dass zu den rituellen Festen, die Monogamie aufgehoben wurde, für wahrscheinlicher halte ich, dass das erst zu späteren Zeiten geschah und in ursprünglicher Form, frei entschieden wurde – gemeinsam mit dem Partner und angeschlossen an das Kollektiv der höheren Ordnung.7)Quellen grade nicht zur Hand und allg. rar gesät, werden bei Gelegenheit nachgereicht.
Grundlage bietet hier mein bisheriges Verständnis über meine Ahnen und die idealistische Lebensordnung in der Freiheit nach innerem Gewissen zu entscheiden, nicht nach äußeren Regeln. Viele heutigen Probleme wie die heute allgegenwärtige Eifersucht entstanden erst später und waren nicht so im Vordergrund

Die Lebensweise wäre heute wohl am ehesten als offene Ehe bezeichnet, jedoch in größerer Treue als heute. Keine geschlossenen Zweierbeziehungen oder Kleinfamilien sondern eine größere Einheit von Sippen in vertrautem Umgang miteinander.8)Da es Entwicklungsgeschichtlich noch nicht so lange zurückliegt, kann sich jeder an den eigenen heutigen Grundbedürfnissen orientieren. Bei ehrlicher Betrachtung sehe ich bei mir und den Menschen um mich herum eine tiefe Sehnsucht nach stabiler Bindung und zugleich den (nicht gelebten) Wunsch sich außerhalb der Beziehung sexuell zu vergnügen oder in anderer Form die Wärme anderer Menschen zu genießen

Hinweise auf die alten Sitten

Die vorchristliche Kultur hängt, in den Jahrhunderten vor Beginn der Hexenverfolgung, stark mit den weisen Frauen zusammen. Diese hochgeachteten und ebenso gefürchteten Frauen, sind nicht nur die Heilerinnen & Hebammen sondern haben auch eine kulturtragende Funktion. Sie haben einen stärkeren Zugang zu den geistigen Welten und der Spiritualität, weshalb sie bei den Jahreskreisfesten wesentlich mitwirken.

Weiter nun Auszüge, aus einer Schrift von Ottmar Lattorf9)Wer verfolgte die Hexen-Hebammen?  Und warum ? Oder  Wie die  sexualfeindliche Moral in Europa etabliert wurde von Ottmar Lattorf über diese Hexen und die damaligen Umstände, besonders in sexueller Hinsicht.

Freizügiges Badestubenleben

Kupferstich des Inneren eines Badehauses“ von Virgil Solis; Albertina, Wien – Gemeinfrei

„Ein  wesentlicher  Unterschied  zwischen  dem  Gottesdienst  des  Hexenkultes  und  dem  anderer  westlicher Religionen besteht in der Kleidung. Die meisten Leute machen sich fein für den Kirchgang. Hexen zogen sich aus. Der Hauptgrund liegt darin, daß die Hexen an eine Kraft glaubten, die in ihrem Körper existiert. Diese Kraft strahlt von ihrem Körper aus und würde durch die Kleidung behindert. Diese Kraft ist die Magie des Hexenkultes. Der Glaube daran ist die Essenz dieser Religion 10)sagt Frank Donovan in seinem Buch „Zauberglaube und Hexenkult“, London 1973,  Seite 10
[…] Diese Gottesdienste fanden zu Vollmond statt und waren zugleich Treffpunkt, um wichtige Informationen auszutauschen, Massenpicknick, Karneval, Trink11)Frank Donovan: „Zauberglaube und Hexenkult“. (Never  on a Broomstick) London 1973,  Seite 10; Über den germanischen Rausch schreibt Christian Rätsch in „Halluzinogene Pilze und unsere Ahnen“ (in „Zauberpilze“ von R. Rippchen) „Met ist der Name für ein Gebräu, das aus Honig, Wasser und anderen Zutaten hergestellt wird. In der alten Literatur wird zwischen Met und Bier oft nicht unterschieden. Das liegt daran, daß in dem Bier unserer Ahnen oft Honig mitverbraut wurde. Aus frühesten Quellen zum germanischen Bier- und Metbrauen ist bekannt, daß zu beiden Getränken psychoaktive Pflanzen zugesetzt wurden. Bier braute man mit Bilsenkraut – daher unser „Pilsener-Bier“.  Met/Bier  war  ein  Ritualtrunk,  der  bei  den  germanischen  Zusammenkünften  genossen  wurde,  um  die  Götter  unter  den Berauschenden weilen zu lassen.“…“Solche aufmüpfig machenden Ingredienzien wurden im Jahr 1516 durch den bayrischen Herzog Wilhelm IV. verboten,  der  seine  Untertanen  gleichzeitig  den  Einsatz  des  beruhigenden  Hopfens  vorschrieb…Das ‘Reinheitsgebot’  wurde  mit  dem Biersteuergesetz von 1872 für ganz Deutschland verbindlich und gilt heute noch.“ Allerdings ging es damals  nicht um Bakterien….. Aus: Schrot und Korn Nr. 11/95 -Sexual-Orgie und Heilungszeremonie.

Trägerinnen dieser volkstümlichen Gesundheitspflege waren die weisen Frauen und [später] die Baderinnen, die im übrigen auch der Meinung waren, daß man im Maien jede Müdigkeit und den einhergehenden Lebensüberdruß „nur verlieren kann, wenn die Menschen am anderen Geschlecht wieder Freude fanden.“

Aus den nächtlichen archaischen „Sabbaten“und Accademia entwickelten sich im Laufe der Zeit unter dem sittenpolizeilichen Druck12)Die Polizei hatte zu allen Zeiten Staats-tragende und Untertan-kontrollierende, für die herrschende Klasse „gefahrenabwehrende Funktionen“ und umfaßte alle gesellschaftlichen Bereiche; also auch Gewerbe, Gesundheit und die Sitten. Es gab und gibt die „Polizeiaufsicht“ über Kupplerei und Zuhälterei, allerdings betraf das auch in früheren Zeiten (vor dem Absolutismus) die sogenannten „Exzesse“ der Jugendlichen, die sich erdreisteten während der Gemeinschafts- oder Dorf-feiern auch Geschlechtsverkehr zu haben.
Vergleiche auch die heute noch gültigen „Polizeistunde“, also „der abendlichen oder nächtlichen Schließung von Gast- u. Vergnügungsstätten. Auch „Sperrstunde“ genannt.
der katholischen Kirche  in den langsam entstehenden Städten  die Badehäuser und die Badehauskultur.
In fast allen Berichten über die mittelalterliche Badehauskultur, ob es sich nur um architektonische Darstellungen13)vgl. Roland Vetter, Das alte Badehaus zu Eberbach, Heidelberg 1990 der Badestuben oder Beschreibungen des Berufsstandes der Bader und Baderinnen handelt,14)vgl. Franz  Irsigler, Arnold Lassotta, Bettler und Gaukler, Dirnen und Henker, Köln 1989 schimmert überall die heitere, laszive und derbe Ausgelassenheit der Ereignisse durch, die sich wohl in den Badehäusern zugetragen haben müssen.

„Das kultisch-brauchtümliche dieser Riten trat allerdings mehr und mehr in den Hintergrund: die Badeerotik steigerte sich, losgelöst, ‚verweltlichte‘ zum geselligen Zeitvertreib.“15)Werner Dankert, Unehrliche Leute – Die Verfemten Berufe, Franke-Verlag, Bern und München, Seite 86 Resümierend könnte man sagen, daß das Badehaus eine besondere Mixtur aus Diskothek, Hallenbad und Bordell (allerdings auch für Frauen!) war. Wobei es im Unterschied zu den gleichzeitig existierenden, echten (Bade)Bordellen nicht um bezahlte Prostitution von Männern und Frauen ging, sondern um die damals gewöhnliche Art ganzheitlicher Körperpflege und Geselligkeit. Es lassen sich die Badehäuser in beinah jedem auch noch so kleinen Ort im europäischen Mittelalter nachweisen. „Die besondere Note des mittelalterlichen  Badewesens ist sein unverhüllt libidinöses, oft geradezu orgiastisch anmutendes Gepräge.“16)Dankert , Seite 74 Das Badehaus war auch „der Mittelpunkt der volkstümlichen Heilkunst“.17)Serge Golowin, „Die weisen Frauen – Die Hexen und ihr Heilwissen“, Basel 1982, Seite 187

Einen  weiteren  interessanten  Hinweis  auf  die  in  sexueller  Hinsicht ungezwungenen  Sitten  des  ausgehenden Mittelalters haben wir aus den Darstellungen über die gemeinschaftlich genutzten Schlafstätten im Gesindehaus.
[…] für  die Mehrheit der Bevölkerung gab es Gemeinschaftsbetten, in die sich die Knechte und Mägde, Wanderer, Prälaten, der Schulte, die Musikanten die Kinder und manchmal auch die Herren drängten „und in dem, sehr zum Mißfallen der Kirche, häufig mehr als zehn Personen splitternackt und kunterbunt durcheinander schliefen.“18)Pascal Dibie,  Wie man sich bettet- Kulturgeschichte des Schlafzimmers, Stuttgart 1989,  Seite 69 Als einfache Regel galt, „wenn man sein Hemd anbehielt, signalisierte man damit der Bettgenossin oder dem Bettgenossen, daß  man  nicht  belästigt werden möchte.“19)M.d.Filipuuccio, Das Schlafzimmer in Dibie, Seite 64

Auszüge von Ottmar Lattorf20)Wer verfolgte die Hexen-Hebammen?  Und warum ? Oder  Wie die  sexualfeindliche Moral in Europa etabliert wurde von Ottmar Lattorf

Sexualität & Spiritualität

trust the magic“ von Eddi van W. – CC BC-NC-ND 2.0

Da die vorchristliche Sexualität, in starker Verbindung zu den weisen Frauen steht, die ihrerseits Kulturträger sind und diese Pflegen, verbindet sich die sexuelle Freude mit der Spiritualität. Ich halte es für Natürlich, dass sich aus der gemeinsamen Einheitserfahrung der Sexualität, Spiritualität automatisch ergibt.
Heutzutage gibt es ähnliche Entwicklungen welche aber noch sehr klein sind. In diesen polyamorösen21)Poly=Viele amorie=Liebe: bedeutet Vielliebigkeit, also mehr als einen Menschen zu Lieben und in gegenseitigem Einverständnis außerhalb der Beziehung sexuelle Verhältnisse zu pflegen. Mehr darüber hier, oder auf Wikipedia Beziehungen ergibt sich aus der befreiten körperlichen Lust, mit der Zeit eine geistig-spirituelle Weiterentwicklung, welche bedingungslose Liebe einschließt.22)Vertreter der Polyamorie äußern sich dahingehend, wie z.B. die amerikanische polyamore Wortführerin Deborah Anapol (Freiheit von der Eifersucht von Thomas Deutschbein, Neckenmarkt CH 2010, S.105) Diese offenen Beziehungen sind meist sehr vertrauensvoll und auf längere Zeit ausgelegt.23)Polyamorie definiert sich u.a. über längere vertrauensvolle Beziehungen

Der bekannte Arzt Rüdiger Dahlke sagte, unsere Welt sei sexualisiert aber lieblos, womit er zweifelsohne recht hat. Ich sehe die oberflächliche Sexuierung, welche oft verurteilt wird, jedoch als Entwicklung an, die mit der Zeit automatisch zu mehr tiefe zurück führen wird. Es ist die erste Befreiung, es überhaupt wieder zu dürfen, danach folgt weiteres. Sofern man den einzelnen lässt und sich jeder auf sein inneres Gespür verlässt, ergibt sich mit der Zeit ein persönlich individuelles Optimum. Die Lösung liegt im inneren Empfinden und der Harmonie jedes einzelnen mit sich selbst und nicht in äußeren Orientierungen, Vorschriften oder Modellen (ob nun sexuell Treu oder offene Beziehung/Polyamorie24)Poly=Viele amorie=Liebe: bedeutet Vielliebigkeit, also mehr als einen Menschen zu Lieben und in gegenseitigem Einverständnis außerhalb der Beziehung sexuelle Verhältnisse zu pflegen. Mehr darüber hier, oder auf Wikipedia, beides ist richtig, sofern sich die Partner frei dafür entscheiden).

Leider ist uns wenig überliefert, doch durch die Hinweise und das Gesamtbild, lässt sich m.E. schließen, dass die Sexualität nicht nur freizügig war, sondern auch tiefere Bedeutung hatte. So wie heute die Erfahrung gemacht wird, dass das öffnen einer Beziehung diese oft vertieft,25)eine Erfahrung offener Beziehungen nehme ich an, dass damals ebenfalls lange und vertraute Beziehungen geführt wurden, jedoch war die Sexualität und Liebe nicht auf diesen einen Partner beschränkt. Entweder generell oder bei festlichen Anlässen (Jahreskreisfeste), war es Teil der Kultur, sich neben einer Langzeitbeziehung auch mit anderen zu vergnügen. Wobei nicht anzunehmen ist, dass es völlig einheitlich war.
Es wäre ein Fehlschluss, anzunehmen, damals hätten alle wild herumgevögelt. Im Gegenteil, sinkt der Mensch durch ein materielles Weltbild zu einer Sache und diese Anschauung gab es nicht wie heute üblich. Insofern waren sexuelle Begegnungen wahrscheinlich Grundsätzlich bedeutungsvoller. Sich aneinander zu erfreuen, ermöglicht durch sichere Verhütungskonzepte, war für beide Geschlechter normal und willkommen.26)das heutige sexuelle Ungleichgewicht, ergab sich erst durch fehlende Verhütung
So ergeben überlieferte Aussagen, dass es nicht unüblich war, wenn eine Frau sich beim ersten Treffen einem Mann hingab, Sinn.27)Die Vernichtung der weisen Frauen – Hexenverfolgung, Menschenproduktion, Kinderwelten, Bevölkerungswissenschaft von G. Heinsohn und O. Steiger 2. Auflage 1985, Teil 1, Kapitel III, S.57 ff.
Sie beziehen sich dabei auf folgende Quellen:
– Vgl. etwa M. Nordberg, Den dynamiska medeltiden (Das dynamische Mittelalter) Stockholm 1984, op. cit., S78ff,
– D. Herlihy, Land, Family and Woman in Continental Europa 700-1200 in S.M. Stuard, Woman in Medieval Siciety, Philadelphia 1976,
– P. Ketsch, Frauen im Mittelalter, Bd.1, Düsseldorf 1983 u. Bd.2, Düsseldorf 1984,
– E. Fuchs, Illustrierte Sittengeschichte – Erster Band: Renaissance, München 1909, S 441, 444 u. 452;
– H.C.E. Midelfort, Witch Hunting in Southwestern Germany 1562-1684, Stanford, Cal. 1972, S182f
Die Annahme, das solch eine Begegnung dann oberflächlich gewesen sein muss, entstammt m.A.n dem heutigen Blickwinkel. Erst durch das verschwinden der Verhütungsmittel durfte sich die Frau nicht mehr erlauben, geschlechtliche Liebe zu genießen. Die victorianisch-puritanische Prüderie28)übertriebene Schamhaftigkeit der eigenen Körperlichkeit und Sexualität gegenüber erhielt Einzug, in welchem die Frauen sich nur dann eine Vereinigung erlauben durfte, wenn sie sicher war, dass die Kinder versorgt werden würden und auch sie selbst materiell Abgesichert war. Wenn Sex sofort Kinder bedeuten, dann muss sich Frau auch anders verhalten.

So wie die künstliche Moral an Bedeutung verliert und sich der einzelne seine eigenen Regeln aufstellt, so entwickelt sich Allgemein durch die Verhütungsmöglichkeit, dass immer mehr Menschen aus reinem Genuss, intim miteinander werden. Doch die frühere Abwertung von Lust und Sexualität, führt oft noch zu Schuldgefühlen, gerade bei Frauen. Und wenn wir heute solche Überlieferungen lesen, dann sehen wir es durch die Brille vergangener Sexualfeindlichkeit, die in jedem von uns noch schlummert.29)siehe Forschungen zur Epigenetik bzw generelle Vererbung von Verhalten oder Familienfelder und Morphogenetik (Sheldrake) Nach und nach können wir dies ablegen und jeder einzelne hat dabei Einfluss auf das kollektive Bewusstsein.

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Freie Entfaltung für die Jugend

The Kiss“ von Pedro Ribeiro Simões – CC BY 2.0

Einen Vorgeschmack, wie es für die Jugend gewesen sein könnte, und wieder werden kann, geben Beschreibungen von Stammeskulturen von welchen James DeMeo berichtet.
In solchen haben die Jugendlichen eine völlig ungezwungene Sexualität leben dürfen, welche sich bereits in recht jungen Jahren von allein und gemeinsam mit den anderen Kindern zu entwickeln begann. Das hat in starkem Maße Einfluss auf eine harmonische Partnerschaft & ein erfüllendes (Liebes-)Leben im Erwachsenenalter.
In der Familie, glücklichen Kindern und ausgeglichenen Menschen liegt wiederum die Zukunft einer zufriedenen, gesunden und friedlichen Gesellschaft. Über die andere Seite, die umfassende (gesellschaftliche) Auswirkunge von verdrängter Sexualität, schreibt z.B. Dieter Duhm.

Bei vielen Existenzminimum-Kulturen dieser Erde gibt es keine Tabus gegen voreheliche sexuelle Verbindungen, oder zumindest bestanden diese Kulturen bis in die frühen 20er Jahre, als sie von verschiedenen Anthropologen beobachtet und beschrieben wurden. Die sozialen Einrichtungen dieser Kulturen erleichterten und schützten die sexuellen Gefühle und Wünsche Jugendlicher.

Die Kinder solcher Gesellschaften begannen spontan im Alter von fünf oder sechs Jahren ihre Interessen weg von der kindlichen Mutterbindung auf Kontakte mit anderen Kindern auszuweiten. Ab diesem Alter schlossen sie sich Gruppen Gleichaltriger oder Kinderdemokratien an und verbrachten einen großen Teil der Tage und Nächte in gemischten Gruppen von Kindern und Jugendlichen beiderlei Geschlechts.

Das Besondere an diesen Kindergruppen war das Fehlen jeglicher Kontrolle oder Beaufsichtigung und die demokratische, sich selbst regulierende Art, in der die Kinder ihre täglichen Aktivitäten einteilten und bestimmten. Bei den Kindern dieser Kulturen wurden auch sehr starke sexuelle Interessen beobachtet, und schon in sehr frühem Alter spielten sie sexuelle Spiele. Im Umgang mit anderen Kindern eigneten sie sich spielerisch das Wissen über sexuelle Dinge, einschließlich des Geschlechtsverkehrs, innerhalb eines sexual- und lebensbejahenden sozialen Rahmens, an.

Während der späteren Kindheit und Jugend schliefen sie in speziellen, für junge Leute bestimmten Unterkünften. Sie schliefen ziemlich regelmäßig miteinander, meist jede Nacht, wobei die Jüngeren zunächst möglichst viele Erfahrungen mit wechselnden PartnerInnen sammelten. Diese Periode der sexuellen Experimente dauerte jedoch nicht an. Die älteren Jugendlichen schlossen schließlich ernsthaftere und stabilere Partnerschaften und ließen sich nicht mehr auf andere LiebhaberInnen ein. Schließlich kam es zu einer für beide sehr befriedigenden Liebesheirat.30)Empfängnisverhütung bei Naturvölkern von James DeMeo

In diesen Kulturen wird zudem das bemerkenswerte soziologisches Phänomen beobachtet, wie das fehlen von Impotenz, Vergewaltigung, Diebstahl, Gewalt und Sadismus, oder die hohe soziale Stellung der Frau und die große emotionale Zuwendung für Säuglinge und Kinder“31)Empfängnisverhütung bei Naturvölkern von James DeMeo in Bezug auf:
– DeMeo, J.: „On the Origin and Diffusion of Patrism: The Saharasian Connection“, Doctoral Dissertation, Geography Dept., University of Kansas, Lawrence, 1986: cf Dissertation Abstracts Int., 48:457-458A, August 1987.
– DeMeo, J.: „The Origins and Diffusion of Patrism in Saharasia, 4000 BCE: Evidence for a Worldwide, Climate-Linked Geographical Pattern in Human Behavior“ Pulse of the Planet, 3:3-16, 1991, World Futures, 30(4):247-271, March-May, 1991.
– Prescott, J.W.: „Body Pleasure and the Origins of Violence“, The Futurist, April, 1975, pp. 64-74; Pulse of the Planet, 1991, #3:17-25.

Dies kann wohl nicht alles einer entspannten und freien Sexualität zugeschrieben werden, doch hat sie gewiss, als ein zentrales menschliches Thema, einen gewichtigen Anteil daran und ist zuersteinmal einfach nur Bemerkenswert.
Der Zusammenhang zwischen einer schöner Kindheit und einem gesunden & erfüllten späteren Leben, kann jedenfalls hergestellt werden und diese hat als Basis gewiss eine harmonische Partnerschaft.

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Neue Sichtweisen zu Beziehungen & Sexualität

Liebe_Schatten

Love“ von catlovers – CC BY-SA 2.0

Was uns wesentlich fehlt, sind nicht mehr nur Verhütungsmittel, diese gibt es ja bereits, wenn auch kaum in natürlicher Form.
Wo wir jetzt dazulernen könnten, ist in der Art, mit welcher wir mit anderen in Beziehung treten wollen, seien es Freunde oder unser Partner. Bei unseren Ahnen war die Vereinigung einmal etwas sakrales,32)Heilig, spirituell, höherstrebend, religiösen Zwecken dienend, im Gegensatz zu profan zu dem die Götter hinzugerufen wurden oder sie fand sogar zu ihrer Ehrung statt.33)Metaphysik des Sexus von Julius Evola, 1983 S.295, 303ff
Die Bedeutung der Partnerschaft und was wir von ihr erwarten, verändert sich. Der Bewusstseinswandel ist hier besonders Sichtbar. Die Selbstverwirklichung und die Treue zu uns selbst rückt mehr und mehr in den Mittelpunkt. Das Beziehungsmodell unserer Eltern und Großeltern funktioniert immer weniger. Wir verändern uns, jetzt darf auch in unserer Beziehung zueinander ein neues Gleichgewicht gefunden werden.

Wie ist unser heutiges Beziehungsbild entstanden?34)5 Lügen die Liebe betreffend von Michael Mary

  • Im 17. Jahrhundert konnte die Kirche die Einehe als einzig gültige Geschlechtsbeziehung und die sexuelle Treue auf nur einen Menschen durchsetzen.
  • Die sexuelle Treue ist allgemein, geschichtlich, auf wirtschaftliche Gründe zurückzuführen.
  • Die Verbindung von Lebenspartnerschaft und Sexualität ist sehr jung und auch die Idee das eine Beziehung allein auf Liebe gründet und mit dem Zerfall der Liebe endet, kam erst in der Romantik, im 19. Jahrhundert, auf
  • Die Vorstellung, Sexualität könnte auf Dauer durch Arbeit an der Beziehung erhalten bleiben, ist im 20. Jahrhundert entstanden.
  • Zu allen früheren Zeiten gab es Beziehungen ohne Sexualität und Sexualität außerhalb von Beziehungen.

Beziehungsirrtümer beschrieben von Robert Betz
Trügerische Beziehungsideale nach Michael Mary

 

Lebt die Liebe die ihr habt – Michael Mary über drei Beziehungsarten

Über die sexuelle Treue

Nur in der Hälfte der Beziehungen sind sich die Partner sexuell treu, Männer wie Frauen gleichermaßen und das obwohl sich fast alle anstrengen es zu sein. Andere Autoren und Therapeuten sprechen von noch höheren Anteilen der Seitensprünge. Rüdiger Dahlke spricht davon, dass ihm in seiner Jahrzehntelanger Therapie noch kein lebenslang monogamer Mensch begegnet sei und meint, dass es wahrscheinlich niemanden gibt, der nicht wenigstens andere sexuell begehrt. Er erklärt das aus der Evolution heraus35)Verteilung der Gene und Verbreitung der besten Gene und meint, es sei nicht sinnvoll sich dafür Schuldig zu fühlen.36)Seminar/Vortrag: Partnerschaft als Chance und Aufgabe von Rüdiger Dahlke, 2005, 333 Min.; 3. Teil
Warum sprechen wir nicht darüber, wenn doch so viele Seitensprünge und Außenbeziehungen genießen?

Weil keiner darüber spricht, glauben einige von sich, nur er oder sie könne dem Ideal nicht gerecht werden. Dabei sind es offenbar nur ganz wenige, die in Langzeitbeziehungen mit einem Sexualpartner glücklich sind.
Wenn sich Partner aus freier Entscheidung für ein Lebensmodell entscheiden, ist das immer richtig und die private Vereinbarung dieser Beziehungspartner. Und wie würdest du leben wollen, wenn du ganz frei wärst und eine sexuelle Außenbeziehung den Partner nicht verletzen würde?

Wenn du deine Entscheidung, deiner Liebe auf bestimmte Weise mit nur einer bestimmten anderen Person Ausdruck zu geben, als ein heiliges Versprechen ansiehst, das nie gebrochen werden darf, dann mag der Tag kommen, wo du dieses Versprechen als Verpflichtung empfindest – und wirst dich darüber ärgern. Doch wenn du diese Entscheidung nicht als ein nur einmal gegebenes Versprechen ansiehst, sondern als freie Wahl, die du immer und immer wieder triffst, wird dieser Tag der Ablehnung nie kommen. Denk immer daran: Es gibt nur ein heiliges Versprechen – und das ist, daß du deine Wahrheit sprichst und lebst. Alle anderen Versprechen bedeuten einen Verlust von Freiheit, und dieser kann nie etwas Heiliges sein. Denn Freiheit ist, wer du bist. Wenn du die Freiheit einbüßt, büßt du dein Selbst ein. Und das ist kein Sakrament, das ist Blasphemie.37)Freiheit von der Eifersucht von Thomas Deutschbein S.188f, aus Gespräche mit Gott von Neil Donald Walsch Band 3 zitiert

Wenn ich bei meinem Partner nur bleibe, weil ich mich an ein vor Jahren gegebenes Versprechen gebunden fühle, es aber gleichzeitig nicht schaffe, die Beziehung wieder lebendig und fruchtbar für beide werden zu lassen, so daß beide gern in der Beziehung sind, so entspricht das zwar der gängigen Moral, aber in der Sichtweise Gottes, wie er in den Büchern von Walsch sich äußert, ist dies Verrat, Verrat an sich selbst, die höchste Form von Verrat.38)Freiheit von der Eifersucht von Thomas Deutschbein S.191, in Bezug auf Gespräche mit Gott von Neil Donald Walsch Band 3

Wenn du also einer derjenigen bist, die diesem sexuellen Treueideal nicht entsprechen, oder ständig darum kämpfen müssen es einzuhalten, wisse, der Mehrheit geht es ebenso wie dir und es ist normal.
Ich fände es wäre an der Zeit, dass wir alle ehrlicher damit umgehen und sich ein gesellschaftlicher Konsens dazu bildet.

Wir Menschen sind so wie wir sind, gegen unsere Natur anzukämpfen, macht meiner Erfahrung nach nicht Glücklicher. Die sexuelle Energie ist besonders stark und wesentlich in unserem Energiesystem. Es sollte ihr Platz eingeräumt werden, damit sie uns erfreut und sich nicht gegen uns richtet.
Es ist gewiss nicht für jeden Richtig, eine sexuell offene Beziehung zu führen, aber mehr Ehrlichkeit würde nicht schaden, oder? Am besten bevor „es“ passiert ist. Zuerst darf jeder lernen mit sich selbst ehrlicher zu sein und im zweiten Schritt dem Partner gegenüber.

Ich glaube, das wir Menschen von Natur aus weder Monogam noch Polygam sind, sondern „zwischen den Stühlen sitzen“. Wir haben die Wahl und wo wer genau steht oder stehen möchte, muss jeder selbst herausfinden!
In der jüngeren Geschichte, waren Mätressen & Liebhaber gang und gäbe, wenn man sich auch nach außen verwehrte und den Schein gewahrt hat.39)http://www.zeit.de/2014/35/pruederie-pornografie-sittenmoral-heuchelei/seite-2 Man hatte seine Freuden mit der oder dem Geliebte(n) und erfüllte in der Ehe seine Pflicht. Nun, das waren noch etwas andere Zeiten… heute bestehen wir auf Liebe und Selbstverwirklichung, finden wir also neue Wege :o)

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es befreiend ist, ein Ideal über Bord zu werfen und je mehr ich ich selbst wurde, desto leichter fühle ich mich. Wenn wir uns auf neue Erfahrungen einlassen, ergeben sich daraus häufig völlig unerwartete Perspektiven, welche wir vorher nicht mal erahnen konnten.

Nichtmonogame Beziehungen sind keine Utopie, es gibt tatsächlich, und immer häufiger, funktionierende polyamore40)Poly=Viele amorie=Liebe: bedeutet Vielliebigkeit, also mehr als einen Menschen zu Lieben und in gegenseitigem Einverständnis außerhalb der Beziehung sexuelle Verhältnisse zu pflegen. Mehr darüber hier, oder auf Wikipedia Verhältnisse & offene Beziehungen. Ich schreibe das wegen der Erfahrung, dass viele Menschen aus dem monogamen Beziehungsideal heraus, sich das nicht vorstellen können. Untersuchungen belegen, dass diese offenen Beziehungen nicht weniger verbindlich, intensiv oder in der Dauer kürzer wären. Es ist sehr ähnlich dem normalen Beziehungsideal, außer eben bei der Frage der Außenbeziehungen und sexuellen Exklusivität. Sich selbst sexuell ausleben zu dürfen, macht zufriedener, die Herausforderung ist jedoch die eigene Ehrlichkeit, Reflektion, Klarheit in den eigenen Erwartungen und gute Kommunikation mit dem Partner.

Diese Ansichten vertreten besonders Robert Betz, Michael Mary und Rüdiger Dahlke.

Eifersucht

Love Lock ~ Paris, France“ von Dustin Gaffke – CC BY 2.0

Die heilige Kuh unserer Kultur. Der „Verhinderer“ einer freien Liebe, Verursacher von Schmerz, Beziehungsdramen und Trennungsgrund.
„Ich würde ja gern freie Sexualität leben, aber mein Partner ist Eifersüchtig und ich bin es auch“ höre ich immer wieder.

Die Eifersucht (eiver41)Althochdeutsch= das Herbe, Bittere und Suht = Krankheit) ist in fast jeder Beziehung  ein Thema.
Einige würden gern mal sexuelle Abwechslung genießen, aber mein Partner mit einem anderen? Niemals!
Wir tun uns schwer das zu gewähren, was wir uns selbst gerne „herausnehmen“ würden. Woher kommt die Eifersucht? Ist sie unverrückbar und normal?
Bei Untersuchungen stellte sich heraus, dass es starke kulturelle Hintergründe hat, wie damit umgegangen wird und die Sitten anderer Kulturen sind gar seltsam aus unserer Sicht. Zudem hat Eifersucht viel mit unserer Bewertung und Erwartungen zu tun. Zwei Dinge die jeder in der eigenen Hand hat.

Die meisten sehen das Problem im Fremdgehen und kommen nicht auf die Idee auch mal die Eifersucht selbst auf die Probe zu stellen. Selten wird sie hinterfragt, sondern meist als unveränderliche Tatsache behandelt. Wollen wir gar nicht wissen, dass es etwa 20% gibt, die nicht unter Eifersucht leiden?
Obwohl, oder womöglich weil uns das Gefühl so sehr beherrscht, setzen wir uns nicht in Ruhe damit auseinander. Sobald die Eifersucht uns jedoch ergreift, blockiert sie unser Denken.
Ein genauer Blick auf das Thema, lohnt sich! Er könnte dazu führen, dass die unveränderliche Eifersucht schwindet, womöglich ganz und gar. Alle Gefühle die wir haben, hängen mit unseren Sichtweisen und unserer Weltanschauung zusammen und haben dort ihren Ursprung. Verändern wir unsere Anschauung, ändert sich unser Verhältnis zu einer Situation und damit unsere Gefühlslage. Das ist beim Gefühl der Eifersucht nicht anders.

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass kulturelle Faktoren einen maßgeblichen Einfluss darauf haben, was eifersüchtig macht und was nicht, wer schuld an der Eifersucht ist und wie mit der Eifersucht umzugehen ist.42)Bewältigung von Eifersucht in offenen Beziehungen (eine psychologische Untersuchung) von Nina Kaul und Silvio Wirth, 1997 S.12

Es würde zu weit führen, sich damit hier ausführlich zu beschäftigen. Es sei auf das Werk von Thomas Deutschbein verwiesen. Mich hat die Klarheit und Perspektive des Autors sehr begeistert und bereichert.

  • Freiheit von der Eifersucht – Wege zu einer neuen Partnerschaft von Thomas Deutschbein
    Auf präzise Art hinterfragt der Autor das Phänomen Eifersucht und zeigt Lösungen auf.

Außerdem ein Vortrag, der das Thema ebenfalls in großer Tiefe betrachtet und gut mit dem Partner gemeinsam gehört werden kann.

 

Es gibt mehr Möglichkeiten und Beziehungsformen als sich die meisten ausmalen können, bevor sie sich auf die Suche machen, nach sich selbst und der richtigen Lebensart, welche von innen kommt.
Ich kann nicht wissen was richtig ist, nur mit meiner Antwort inspirieren, so dass du deine eigene leichter findest.

Ich glaube das Wesentliche ist, die Ehrlichkeit sich selbst & der eigenen Natur gegenüber und immer wieder neu zu fragen, was sich gut anfühlt und für den Augenblick das Richtige ist, und zwar unabhängig von bestehenden Konventionen43)Regel des Umgangs, des sozialen Verhaltens, die für die Gesellschaft als Verhaltensnorm gilt (duden.de) oder der Meinung anderer.

Wenn es der Natur der Liebe folgt, dann öffnet es Türen, Heilt und führt zu Glück, Leichtigkeit & Genuss. Was beschränkt, einengt, verlangt, ängstigt oder vorschreibt, ist keine Liebe.44)siehe z.B. „Die Kunst des Liebens von Erich Fromm

Wenn wir wirklich eine solch freudvolle Kultur waren, welche die sexuellen Genüsse pflegte, dann wird der Weg wohl am leichtesten über jede Art der Freude führen, um dorthin zurück zu finden.
Für mich, klingt das spannend und erstrebenswert.

Wie ihr eure Beziehung führt, geht nur euch etwas an, sei sie nun Monogam, Polyamore, Bisexuell oder das Kuscheln mit anderen erlaubt. Die Vereinbarung zweier oder mehr Menschen miteinander, von außen zu beeinflussen oder vorzuschreiben, hat uns erst in die heutige Lage versetzt.
Was die Lebensfreude dauerhaft erhöht, wird wohl der richtige Weg sein und wenn etwas nicht klappt, ist es keine Schande den nächsten Weg auszuprobieren oder sich Hilfe zu suchen.
Ich wünsche dir den Mut unabhängig zu Hinterfragen und Kraft, dir selbst zu vertrauen, und womöglich trennst du dich statt von einem Partner, auch mal von einem Ideal.
Ich vertraue auf meinem Weg meiner Intuition, entwickle eine offene Liebesfähigkeit, die nicht besitzen will, noch Erwartungen stellt und bin mir selbst und anderen gegenüber möglichst ehrlich.

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Im Netz

Literatur

  • Männer sind anders, Frauen auch von John Gray
    Ein Grundlagenwerk über die Wesenszüge von Mann & Frau und dem Umgang im Alltag sowie
    Mars, Venus & Eros speziell auf die sexuelle Beziehung bezogen
  • Der unerlöste Eros von Dieter Duhm
    Über die Natur der Liebe, den gesellschaftlichen Einfluss der breiten Unterdrückung von sexuellen Impulsen, Doppelmoral und über Auswege, die Freiheit der Liebe, freie Liebe und erkennende Sexualität. Sehr liebevoll geschrieben.
  • Freiheit von der Eifersucht – Wege zu einer neuen Partnerschaft von Thomas Deutschbein
    Auf präzise Art hinterfragt der Autor das Phänomen Eifersucht und zeigt nachhaltige Lösungen auf.
  • 5 Lügen die Liebe betreffend von Michael Mary
    Über 5 verbreitete Beziehungsirrtümer, die Natur, von Beziehungen, der Liebe und mögliche Lösungen. Zudem nimmt er die bisherigen Lösungsansätze vieler Therapeuten unter die Lupe und analysiert Wertfrei die Lage und Möglichkeiten. Er unterscheidet, durch historische Forschung gestützt, zwei Beziehungsformen und beschreibt wie wir daran scheitern, sie zusammenzubringen.
  • Die Kunst des Liebens von Erich Fromm
    Verständliche und anregende Beschreibung der
    Liebe im Wandel der Zeit, ihrem tatsächlichen Wesen und der Kunst sie zu leben.
  • Mythos Erotik: Eine Lebenskraft tritt aus dem Schatten von Rüdiger Dahlke
    -> Vortrag von Dahlke über sein Buch Mythos Erotik – 1. Teil, 2. Teil
  • Das Eva-Prinzip – Für eine neue Weiblichkeit von Eva Herman
    Viele Einsichten über die aktuelle Lage der Frau, berufliche Verwirklichung, Mutterschaft, gesellschaftspolitische Einflüsse und Widersprüche. Sie wurde m.E. angegriffen, weil ihre Erkenntnisse politischen Zielen zuwiderlaufen.
  • Weiblichkeit leben: Die Hinwendung zum Femininen von Leila Bust
    Was das Weibliche in seinem Wesen ausmacht und wie es gelebt werden kann
  • Männlichkeit leben: Die Stärkung des Maskulinen von Björn T. Leimbach
    Das Wesen des Mannes und seine Verwirklichung
  • Magische Männlichkeit – Mann-Sein aus initiatischer Sicht von Oliver Ritter
    Ein methaphysisches Buch unabhängig des Zeitgeistes, mit viel Inhalt auf wenig Text

 

Quellen   [ + ]

1. Wie Dieter Duhm in seinem Buch Der unerlöste Eros auf angenehme Weise beschreibt
2. von 400-1600 u.Z. sind Empfänginsverhütungsmittel und ihre Anwendung in bemerkenswertem Ausmaß bekannt und nachgewiesen
3. sinnlich Aufreizend, sexuell Anziehend
4. Die Vernichtung der weisen Frauen – Hexenverfolgung, Menschenproduktion, Kinderwelten, Bevölkerungswissenschaft von G. Heinsohn und O. Steiger 2. Auflage 1985, Teil 1, Kapitel III, S.57 ff.
Die Autoren beziehen sich dabei auf folgende Quellen:
– Vgl. etwa M. Nordberg, Den dynamiska medeltiden (Das dynamische Mittelalter) Stockholm 1984, op. cit., S78ff,
– D. Herlihy, Land, Family and Woman in Continental Europa 700-1200 in S.M. Stuard, Woman in Medieval Siciety, Philadelphia 1976,
– P. Ketsch, Frauen im Mittelalter, Bd.1, Düsseldorf 1983 u. Bd.2, Düsseldorf 1984,
– E. Fuchs, Illustrierte Sittengeschichte – Erster Band: Renaissance, München 1909, S 441, 444 u. 452;
– H.C.E. Midelfort, Witch Hunting in Southwestern Germany 1562-1684, Stanford, Cal. 1972, S182f
5. gewiss nicht zu allen Zeiten, alles wandelt sich, alles fließt und die letzten Jahrtausende waren ein dunkles Zeitalter. Weiter zum Thema Geschlechteridentität
6. siehe Artikel Heidentum
7. Quellen grade nicht zur Hand und allg. rar gesät, werden bei Gelegenheit nachgereicht.
Grundlage bietet hier mein bisheriges Verständnis über meine Ahnen und die idealistische Lebensordnung in der Freiheit nach innerem Gewissen zu entscheiden, nicht nach äußeren Regeln. Viele heutigen Probleme wie die heute allgegenwärtige Eifersucht entstanden erst später und waren nicht so im Vordergrund
8. Da es Entwicklungsgeschichtlich noch nicht so lange zurückliegt, kann sich jeder an den eigenen heutigen Grundbedürfnissen orientieren. Bei ehrlicher Betrachtung sehe ich bei mir und den Menschen um mich herum eine tiefe Sehnsucht nach stabiler Bindung und zugleich den (nicht gelebten) Wunsch sich außerhalb der Beziehung sexuell zu vergnügen oder in anderer Form die Wärme anderer Menschen zu genießen
9, 20. Wer verfolgte die Hexen-Hebammen?  Und warum ? Oder  Wie die  sexualfeindliche Moral in Europa etabliert wurde von Ottmar Lattorf
10. sagt Frank Donovan in seinem Buch „Zauberglaube und Hexenkult“, London 1973,  Seite 10
11. Frank Donovan: „Zauberglaube und Hexenkult“. (Never  on a Broomstick) London 1973,  Seite 10; Über den germanischen Rausch schreibt Christian Rätsch in „Halluzinogene Pilze und unsere Ahnen“ (in „Zauberpilze“ von R. Rippchen) „Met ist der Name für ein Gebräu, das aus Honig, Wasser und anderen Zutaten hergestellt wird. In der alten Literatur wird zwischen Met und Bier oft nicht unterschieden. Das liegt daran, daß in dem Bier unserer Ahnen oft Honig mitverbraut wurde. Aus frühesten Quellen zum germanischen Bier- und Metbrauen ist bekannt, daß zu beiden Getränken psychoaktive Pflanzen zugesetzt wurden. Bier braute man mit Bilsenkraut – daher unser „Pilsener-Bier“.  Met/Bier  war  ein  Ritualtrunk,  der  bei  den  germanischen  Zusammenkünften  genossen  wurde,  um  die  Götter  unter  den Berauschenden weilen zu lassen.“…“Solche aufmüpfig machenden Ingredienzien wurden im Jahr 1516 durch den bayrischen Herzog Wilhelm IV. verboten,  der  seine  Untertanen  gleichzeitig  den  Einsatz  des  beruhigenden  Hopfens  vorschrieb…Das ‘Reinheitsgebot’  wurde  mit  dem Biersteuergesetz von 1872 für ganz Deutschland verbindlich und gilt heute noch.“ Allerdings ging es damals  nicht um Bakterien….. Aus: Schrot und Korn Nr. 11/95
12. Die Polizei hatte zu allen Zeiten Staats-tragende und Untertan-kontrollierende, für die herrschende Klasse „gefahrenabwehrende Funktionen“ und umfaßte alle gesellschaftlichen Bereiche; also auch Gewerbe, Gesundheit und die Sitten. Es gab und gibt die „Polizeiaufsicht“ über Kupplerei und Zuhälterei, allerdings betraf das auch in früheren Zeiten (vor dem Absolutismus) die sogenannten „Exzesse“ der Jugendlichen, die sich erdreisteten während der Gemeinschafts- oder Dorf-feiern auch Geschlechtsverkehr zu haben.
Vergleiche auch die heute noch gültigen „Polizeistunde“, also „der abendlichen oder nächtlichen Schließung von Gast- u. Vergnügungsstätten. Auch „Sperrstunde“ genannt.
13. vgl. Roland Vetter, Das alte Badehaus zu Eberbach, Heidelberg 1990
14. vgl. Franz  Irsigler, Arnold Lassotta, Bettler und Gaukler, Dirnen und Henker, Köln 1989
15. Werner Dankert, Unehrliche Leute – Die Verfemten Berufe, Franke-Verlag, Bern und München, Seite 86
16. Dankert , Seite 74
17. Serge Golowin, „Die weisen Frauen – Die Hexen und ihr Heilwissen“, Basel 1982, Seite 187
18. Pascal Dibie,  Wie man sich bettet- Kulturgeschichte des Schlafzimmers, Stuttgart 1989,  Seite 69
19. M.d.Filipuuccio, Das Schlafzimmer in Dibie, Seite 64
21, 24, 40. Poly=Viele amorie=Liebe: bedeutet Vielliebigkeit, also mehr als einen Menschen zu Lieben und in gegenseitigem Einverständnis außerhalb der Beziehung sexuelle Verhältnisse zu pflegen. Mehr darüber hier, oder auf Wikipedia
22. Vertreter der Polyamorie äußern sich dahingehend, wie z.B. die amerikanische polyamore Wortführerin Deborah Anapol (Freiheit von der Eifersucht von Thomas Deutschbein, Neckenmarkt CH 2010, S.105)
23. Polyamorie definiert sich u.a. über längere vertrauensvolle Beziehungen
25. eine Erfahrung offener Beziehungen
26. das heutige sexuelle Ungleichgewicht, ergab sich erst durch fehlende Verhütung
27. Die Vernichtung der weisen Frauen – Hexenverfolgung, Menschenproduktion, Kinderwelten, Bevölkerungswissenschaft von G. Heinsohn und O. Steiger 2. Auflage 1985, Teil 1, Kapitel III, S.57 ff.
Sie beziehen sich dabei auf folgende Quellen:
– Vgl. etwa M. Nordberg, Den dynamiska medeltiden (Das dynamische Mittelalter) Stockholm 1984, op. cit., S78ff,
– D. Herlihy, Land, Family and Woman in Continental Europa 700-1200 in S.M. Stuard, Woman in Medieval Siciety, Philadelphia 1976,
– P. Ketsch, Frauen im Mittelalter, Bd.1, Düsseldorf 1983 u. Bd.2, Düsseldorf 1984,
– E. Fuchs, Illustrierte Sittengeschichte – Erster Band: Renaissance, München 1909, S 441, 444 u. 452;
– H.C.E. Midelfort, Witch Hunting in Southwestern Germany 1562-1684, Stanford, Cal. 1972, S182f
28. übertriebene Schamhaftigkeit der eigenen Körperlichkeit und Sexualität gegenüber
29. siehe Forschungen zur Epigenetik bzw generelle Vererbung von Verhalten oder Familienfelder und Morphogenetik (Sheldrake)
30. Empfängnisverhütung bei Naturvölkern von James DeMeo
31. Empfängnisverhütung bei Naturvölkern von James DeMeo in Bezug auf:
– DeMeo, J.: „On the Origin and Diffusion of Patrism: The Saharasian Connection“, Doctoral Dissertation, Geography Dept., University of Kansas, Lawrence, 1986: cf Dissertation Abstracts Int., 48:457-458A, August 1987.
– DeMeo, J.: „The Origins and Diffusion of Patrism in Saharasia, 4000 BCE: Evidence for a Worldwide, Climate-Linked Geographical Pattern in Human Behavior“ Pulse of the Planet, 3:3-16, 1991, World Futures, 30(4):247-271, March-May, 1991.
– Prescott, J.W.: „Body Pleasure and the Origins of Violence“, The Futurist, April, 1975, pp. 64-74; Pulse of the Planet, 1991, #3:17-25.
32. Heilig, spirituell, höherstrebend, religiösen Zwecken dienend, im Gegensatz zu profan
33. Metaphysik des Sexus von Julius Evola, 1983 S.295, 303ff
34. 5 Lügen die Liebe betreffend von Michael Mary
35. Verteilung der Gene und Verbreitung der besten Gene
36. Seminar/Vortrag: Partnerschaft als Chance und Aufgabe von Rüdiger Dahlke, 2005, 333 Min.; 3. Teil
37. Freiheit von der Eifersucht von Thomas Deutschbein S.188f, aus Gespräche mit Gott von Neil Donald Walsch Band 3 zitiert
38. Freiheit von der Eifersucht von Thomas Deutschbein S.191, in Bezug auf Gespräche mit Gott von Neil Donald Walsch Band 3
39. http://www.zeit.de/2014/35/pruederie-pornografie-sittenmoral-heuchelei/seite-2
41. Althochdeutsch
42. Bewältigung von Eifersucht in offenen Beziehungen (eine psychologische Untersuchung) von Nina Kaul und Silvio Wirth, 1997 S.12
43. Regel des Umgangs, des sozialen Verhaltens, die für die Gesellschaft als Verhaltensnorm gilt (duden.de)
44. siehe z.B. „Die Kunst des Liebens von Erich Fromm